Babyface, 1974

Rolf Hans

Frankfurt 1938-1996 Basel

Künstlerbiographie

Acryl auf Leinen

Rückseitig signiert, datiert und betittelt:

"R. Hans, 1974, Babyface"

128 x 160cm

 

Provenienz:

Nachlass des Künstlers

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Artist biography

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Rolf Hans

Rolf Hans

Im Rausch der Farbe  -  Arbeiten der 60iger Jahre

„Die Welt, ganz allgemein, ist bunt, mit Farbigkeit nähert man sich dem Ideal, Farbloses wäre unangemessen.“ 

Das war Rolf Hans’ Credo, eines Malers, der ausprobierte und unabhängig davon schuf, ob seine Kunst gerade zeitgemäß war oder nicht. Dessen Werk in seiner Hingabe und Leidenschaft eine so große Authentizität besitzt. Die Ausstellungsliste des Künstlers verzeichnet  zahlreiche Galerien in Deutschland und der Schweiz. Eine geplante Ausstellung in der Kunsthalle Basel platzte durch den überraschenden Tod des damaligen Direktors Carlo Huber.

 

1938 in Frankfurt am Main geboren, kam Rolf Hans erst über den Umweg der Fotografie zur Malerei. Auch die Musik – er war in jungen Jahren Schlagzeuger und begeisterter Jazzliebhaber und nahm intensiven Anteil an der Frankfurter Szene – regte zunächst seine künstlerischen Sinne an; zeitlebens sollte sie einen hohen Stellenwert in seinem Leben besitzen und Freundschaften mit Anthony Braxton, György Kurtág und John Cage zur Folge haben. Erst 1958 beginnt er mit seiner malerischen Tätigkeit, freilich als Autodidakt, der zunächst keine künstlerische Ausbildung genießt. Es muss ihn aber doch getrieben haben, seine eigenen künstlerischen Mittel zu erweitern und hinzuzulernen von einem, der weiter war als er. Heinz Kreutz, Gründungsmitglied der „Quadriga“ ist zwischen 1961 und 1963 sein erster und einziger längerfristiger Lehrer.
Nun entstehen die Bilder der ersten Werkgruppe. Bei kaum einem Künstler lassen sich diese so klar voneinander abgrenzen wie bei Rolf Hans. Die „Fleckenbilder“- oder auch Tachistische Phase reicht bis zum Jahr 1965, dazwischen liegen die Übersiedlung mit seiner Familie nach Basel und die erste Ausstellung in der bekannten Schweizer Galerie Toni Brechbühl, die ihn bis in die 1990er Jahre hinein regelmäßig im Programm führen wird. Ernst Wilhelm Nay, ja vielleicht sogar ein bisschen Emil Nolde scheinen durch diese Bilder hin durchzuleuchten, die wie die Sekunde aussehen, in denen man die Kamera auf ein prächtiges Blumenfeld zoomt. Dass er sich nebenbei mit der japanischen Kalligrafie beschäftigt, ist vor allem seinen Pastell- und Tuschezeichnungen anzumerken.

Wie überraschend dann die Veränderung 1965/66, als er sich an die amerikanische Farbfeldmalerei eines Barnett Newman und Mark Rothko anschließt. Großzügige Farbbalken beherrschen jetzt die Leinwand, an den Grenzen ineinanderfließend und doch scharf voneinander getrennt. Doch es sind nicht einfach Farben, die dort sinn- und gedankenlos sich von einem Ende zum anderen schieben. Schon der Titel mancher Bilder lässt ahnen, dass da mehr dahintersteckt. „Krokus“ stammt aus dem Jahr 1966, und es sind die Farben jener Blume, die sich wie im Banne der Unendlichkeit ganz gleichmäßig von unten nach oben ziehen, als seien es die Lebenslinien dieser schönen und doch so unbeachteten Vorgartenpflanze. Es ist ein abstraktes Stillleben. Ein anderes Bild, das Rolf Hans ebenfalls 1966 „Blau-Grün“ tauft, könnte der Ausschnitt einer Landschaft sein, unheimlich dräuend im schweren Licht einer untergehenden Sonne.

Wer seine Bilder gesehen hat, der wird sie jedenfalls nicht vergessen, eben weil sie so zeitlos sind.